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Übersicht

Ein religiöses Ereignis schreckte am 28. März 1727 die Bevölkerung des Frankenwaldes auf.

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht, dass sich in der kleinen Ortskapelle von Glosberg ein Wunder ereignet habe. Die Muttergottesstatue weinte blutige Tränen.

Hierüber liegt in den Pfarrarchivakten ein Bericht vor, der besagt, daß dieses Gnadenbild vom Freitag vor dem Passionssonntag, den 28.3. 1727, bis zum 11. 4. 1727 dreimal Blut geweint hat.

Für die gläubige Bevölkerung war dies ein übernatürliches Zeichen, das sie im Innersten beunruhigte und ergriff. Denn mit diesem "himmlischen" Zeichen war in Glosberg ein auserwählter Ort entstanden, den man in Ehrfurcht aufsuchen konnte und der eine besondere Heilserwartung in den Menschen weckte.

Eine Kommission mit „Hochw. H. Dechand Schreppel, Stadtschr. Bissung Not. pub. Caes. und H. Rossmüller des raths“ nahm zwei Jahre später den Hergang des Wunders an Ort und Stelle zu Protokoll (Actum Closberg den 24ten Aprilis 1729). Das fürstbischöfliche Ordinariat sah sich jedoch außerstande, das Wunder zu Glosberg anzuerkennen, da die Beweisführung nicht fundiert genug erbracht werden konnte.

Nachdem dieses weinende Marienbild und die wundersame Heilung der Kranken gläubige Pilger aus der Frankischen Schweiz, aus der Rhön und aus Thüringen in das Frankenwalddorf geführt hatte, wurde in den Ausmaßen sehr bescheidene Dorfkapelle für die Schar der Gläubigen bald zu klein. Man begann deshalb im Jahre 1728 damit, an Stelle der kleinen Dorfkapelle eine würdige Wallfahrtskirche zu erbauen. Wie wichtig dieser Kirchenbau genommen wurde, erkennt man an der Tatsache, dass der Fürstbischof Grafen Friedrich Karl von Schönborn seinen Baumeister Balthasar Neumann nach Glosberg sandte und dieser planerisch an der Gestaltung des Turmes mitwirklte.

Nach der Fertigstellung war mit dem großzügigen Bauwerk und seiner barocken Ausstattung ein würdiger Ort für die vielen Pilger geschaffen. Die Marienstatue mit dem Jesuskind auf dem Arm, die man einstmals mitten im Wald bei Glosberg gefunden und später dann in der Dorfkapelle verwahrt hatte, wurde als Gnadenbild in den barocken Hochaltar gestellt, wo sie noch heute verehrt wird. Wallfahrer aus dem Frankenwald, die früher zu den bedeutend älteren und bekannteren Wallfahrtsorten Vierzehnheiligen, Gößweinstein und Marienweiher pilgerten, zogen ab dieser Zeit den Besuch der heimischen Gnadenstätte vor, so dass der Glosberger Wallfahrt eine sehr starke regionale Bindung beschieden war.

Menschenansturm verursacht Probleme

Der gewaltige Menschenansturm brachte jedoch große Probleme mit sich, denn Glosberg war keine eigene Pfarrei, sondern wurde kirchlich von Kronach aus versorgt. Anfänglich nur an den Sonn- und Feiertagen, später dann täglich, musste deshalb der Pfarrer von Kronach und sein Kaplan den Weg ins 5km entfernte Glosberg antreten, um die vielen Gläubigen geistig zu betreuen. Der immer stärker werdende Zustrob von Menschen machte dies jedoch bald unmöglich, und man übertrug den Dienst den Franziskanern im Kronacher Kloster.

Tag für Tag und bei jedem Wetter gingen diese den Fußweg am Haßlachufer entlang, an den "Heiligen Teichen" bei Birkach vorbei nach Glosberg und dies von 1732 bis 1745. Heute noch ist dieser Weg als "Franziskanerweg" bekannt, der mit Kreuzwegstationen und Martern aus dem 18. Jahrhundert von Kronach bis Glosberg in der Landschaft markiert ist.

1745 baute man für die Franziskaner als Unterkunft neben der Kirche ein Hospiz, das heutige Pfarrhaus. Mit der Gründung der Glosberger Pfarrei 1810 ging die Betreuung der Wallfahrer auf den Pfarrer von Glosberg über. (Näheres kann unter diesem Link / Zeitungsbericht von 1997 erfahren werden)

Baulicher Ablauf in Kürze

Bis 1736 entstand so ein neues geräumiges Gotteshaus. Ein uneigennütziger Förderer fand sich in Dekan Georg Friedrich Schreppel von der Pfarrei Kronach. Der Plan dazu stammte von einem nicht genannten Baumeister. Der Maurermeister Paul Mayer und der Zimmermeister Joseph Gruber gaben Gutachten ab, die Ausführung übernahmen die Maurermeister Lorenz Stöcklein und Lorenz Hünlein. Der Chorbau erfolgte 1732. An Turm und Chor war ab 1732 auch Johann Georg Neißel beteiligt. Zudem wurde noch Johann Andreas Tribl zur Beratung herbeigezogen. Zimmermeister war Johann Amb, der auch die Empore 1732 eingefügt hat. Selbst Balthasar Neumann war zu einem Gutachten aufgefordert worden, griff aber erst 1733 ein und lieferte für das Turmobergeschoß einen Plan, der dann 1734/35 ausgeführt wurde. 1733 erschien Balthasar Neumann persönlich in Glosberg im Auftrag des , Fürstbischof zu Bamberg (1729-46), um als Architekt zu fungieren. Am 9. August 1744 nahm Weihbischof von Hahn die Einweihung vor.

(Quellen: Textpassagen von Wolfgang Fehn; Beitrag von Kreisheimatpfleger Roland Graf aus dem Jahre 1997; Zusammenstellung Annette Urban)